Überblick der verschiedenen Poliermaschinenvarianten
Früher wurde eine professionelle Maschinenpolitur fast immer mit einer Rotationspoliermaschine gleichgesetzt, dementsprechend gab es überwiegend nur solche rotativ betriebenen Maschinen am Autopflegemarkt und diese waren vorwiegend für den professionellen Anwender gedacht. Häufig waren diese Maschinen sehr wuchtig und keinesfalls einfach und handlich oder gar einsteigertauglich in der Anwendung.
Der große Vorteil eines Rotationspolierers ist die Geschwindigkeit und die Intensität der Lackkorrektur die in kurzer Zeit erzielt werden kann. Dadurch werden viele grobe Defekte beseitigt aber auch die Lackdicke entsprechend stark reduziert.
Durch die Veränderung der Lackzusammensetzung und damit einhergehend der abnehmenden Widerstandsfähigkeit der heutigen Lacke wurde dieses Verfahren immer mehr zu einem Problem. Durch Fortschritte in der industriellen Lackiertechnik wurden die verwendete Klarlackschicht auf den Fahrzeugen immer dünner und ist heutzutage vielfach unter 100 μm (und hiervon ist der polierbare Klarlackanteil in der Regel bei ca. 40-50μm). In der Vergangenheit lagen diese Werte regelmäßig noch über 200μm.
Mit einer rotativ angetriebenen Poliermaschine werden die heutigen dünnen Klarlackschichten sehr stark belastet und runtergeschliffen. Zusätzlich kann durch die hohe erzielbare Geschwindigkeit der Rotationspoliermaschine schnell eine Überhitzung des Klarlacks entstehen die bei ungeübten Anwendern sehr schnell zu intensiven Lackschäden und mindestens zu zahlreichen Hologrammen führen kann.
Abschließend kann man also festhalten, die Rotationspoliermaschine ist vorwiegend etwas für Profis bei denen entsprechende Erfahrung vorliegt, ein gewisser Zeitdruck und bei problematischen Lacken eine zusätzliche Exzenterpoliermaschine um die in vielen Fällen nicht zu vermeidenden Hologramme beseitigen zu können.
Moderne Vertreter dieser Poliertechnik sind vor allem die populäre Flex Polishflex PE 14-2 150
und die Rupes LH19E
Die moderne Lacksituation mit immer dünner werdenden Klarlackschichten und empfindlichen Wasserlacken macht es also notwendig die „althergebrachte“ Polierweise zu hinterfragen und von der rotativen Bewegung auf eine deutlich lackschonendere exzentrische Bewegung zu wechseln.
Durch die exzentrische Bewegung ist ein für den Klarlack sanfteres Arbeiten und gleichzeitig deutlich homogeneres f möglich und das bei einer deutlich geringeren Temperaturbelastung für den Klarlack möglich.
Durch die verschiedenen Hubklassen und den verwendeten Padgrößen ist es auch mit einer Exzentermaschine ohne Probleme möglich große Flächen schnell und effizient zu bearbeiten.
Hologramme sind aufgrund der orbitalen Bewegung und der deutlich niedrigeren Temperatur so gut wie unmöglich, daher stet die Exzenterpolitur für verlässliche Hochglanz Ergebnisse auf allen Lacken.
Ein weiterer großer Vorteil dieser Technik ist die Anwenderfreundlichkeit. Selbst für Einsteiger ist es sehr schnell möglich sehr gute Ergebnisse auf allen Lacken und Lackzuständen zu erzielen.
In den europäischen Anfängen der modernen maschinellen Fahrzeugpflege im Hobbybereich vor gut 15 Jahren war das Angebot an hochwertigen Poliermaschinen die nicht aus dem Rotationsbereich kamen äußerst gering. So wurden Schleifmaschinen die eigentlich für einen anderen Zweck wie z.B. die Festool Rotex Getriebeexzenter RO125 die vorrangig für die Holzbearbeitung entwickelt wurden für die Lackpolitur zweckentfremdet werden.
Einige Autopflegeverrückte haben sich zu dieser Zeit recht kompliziert und abenteuerlich die damalig in den USA äußert populäre Porter Cable Dual Action Poliermaschine selbst importiert und diese dann umständlich mit Transformator auf das europäische Stromnetz angepasst. Die Porter Cable war eine der ersten handlichen, kleinen und äußert einfach zu führenden Exzenterpoliermaschinen die vorrangig für den anspruchsvollen Hobby Anwender entwickelt wurde und bildet somit für viele den inoffiziellen Start der exzentrischen Politur für Jedermann (zumindest in den USA).
Über die Jahre hat sich das Angebot der Poliermaschinen für Einsteiger und Profis massiv ausgeweitet. Zu den größten Herstellern zählen in diesem Bereich mittlerweile sicher die Poliermaschinen von Flex und von Rupes.
Flex hat mittlerweile ein umfangreiches Sortiment aus einer sehr kompakten Exzenter Poliermaschine mit 75mm Stützteller, die perfekt für alle kleinen und schwer zugänglichen Bereiche ist. Die Flex XFE 7-12 80
oder auch als moderne Akku Variante für den mobilen Einsatz immer und überall:
für normale und großen Flächen am Fahrzeug ist die XFE7-15 150 mit 125mm und 150mm Stützteller ideal und dank der beiden einsetzbaren Stützgrößen sehr flexibel
2013 hat der italienische Hersteller Rupes mit seiner Bigfoot Serie den Autopflegemarkt für immer verändert und sehr hochwertige Exzenterpoliermaschinen die sowohl für ambitionierte Einsteiger als auch für professionelle Anwender und Aufbereiter bestens geeignet sind herausgebracht.
Der ideale Allrounder ist mit 15mm Hub und seinem 125mm Stützteller die LHR15 die es sowohl in der preisgünstigen Mark1 Variante als auch in der neusten Generation der Mark3 mit zahlreichen Verbesserungen in Sachen Ergonomie, Technik und Leistung gibt.
Besonders für große Flächen ist die leistungsstarke LHR21 dank dem 150mm großen Stützteller und ihrem gigantischen 21mm Hub die ideale Lösung:
Als ideale Ergänzungsmaschine zu einer bereits vorhandenen LHR15 oder LHR21 ist die Rupes Mini eine absolute Empfehlung. Durch den 75mm Stützteller und dennoch sehr ansehnlichen 12mm Hub ist diese sehr leistungsstark aber mit den einsetzbar kleinen Pads äußerst flexibel bei schwer zugänglichen Stellen wie z.B. Ladekanten, A-/B-/C- Säule oder Stoßstangen.
Nach einer Corona bedingten Pause wird uns in Kürze wieder eine neue und verbesserte Generation unserer beliebten Lupus Autopflege Exzenterpoliermaschine 6100 PRO Plus V2 mit 15mm Hub erreichen.
Diese richtet sich vorrangig an den ambitionierten Hobbyanwender, der zwar professionelle Ergebnisse erzielen möchte, dies aber in einem preislich attraktiven Rahmen halten möchte. Mit 15mm Hub und 125mm großen Stützteller bietet sie die ideale Kombination und ist der perfekte Allrounder. Stark genug für grobe Defekte und dennoch trotz leistungsstarken 15mm Hub noch leicht zu führen und damit auch für unbedarfte Einsteiger ideal geeignet.
Mit 6 Meter langem Kabel ist sie zudem sehr flexibel und man kann problemlos ein Fahrzeug polieren ohne permanent den Stromstecker umstecken zu müssen.
Dank ihrem hervorragendem Preisleistungs-/Verhältnis bleibt somit noch Budget übrig um in hochwertiges Zubehör wie unser Polierschwämme von Lake Country oder Buff and Shine sowie unser erstklassigen Lackpolituren von Koch Chemie oder Menzerna zu investieren. Neben der Wahl der richtigen Poliermaschine zählen die Polierpads und auch die verwendete Maschinenpolitur ebenso zu den entscheidenden Kriterien für ein perfektes hochglänzendes Ergebnis.